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Die Welt in einem CM

Zwischen den Rhodedendron-Büschen wächst ein artfremder Zweig, den ich eigentlich schon längst entfernen sollte (sagte meine Chefin). Nun hab ich ihn mir mal angesehen und fand Erstaunliches, was mich zur Kamera greifen liess. Da rasen ein, zwei Ameisen den Stamm rauf und runter und inspizieren jeweils die Blätter. Zu anderen Zeiten können es auch wesentlich mehr Ameisen sein. Was diese Ameisen kontrollieren sind Gallen an den Blattschäften. Da es sich wohl um eine Sauerkirschart handelt, zwei tragende Bäume stehen nebenan und haben gleiche Blätter.  Ich vermute, dass es sich um Gallen der Gallmilbe handelt und scheinbar sondern die eine Flüssigkeit aus, auf die die Ameisen scharf sind.



Beim Versuch, die Tierchen bei ihrer Arbeit abzulichten, kam mir der Gedanke mal die Geschwindigkeit von Ameisen, mit Hilfe einer Fotostrecke, zu messen. Daher sieht man auf dem Foto noch die mm-Skala. Leider klappte es ganz und gar nicht. So konnte ich nur aus einzelnen Bildern die Größe der Tierchen und Gallen annähernd bestimmen. Man sieht auch den deutlichen Größenunterschied der Tierchen zu einander. Außerdem sieht man 10 Minuten später vom ursprünglichen Tropfen, auf der Galle links oben, nur noch einen kleinen Rest.

Mittlerweile habe ich den Zweig entfernt. Keine Ahnung, wo die Ameisen geblieben sind, war für die sicherlich ein gewaltiges Beben mit Wirbelsturm und wer sich nicht rechtzeitig auf andere Zweige retten konnte, geriet nun auf einen Horrortrip durch den Häcksler. Ich frage mich, wo ist da der 'liebe Gott'?

Kommentare

Alfred hat gesagt…
Wieder eine nette kleine Geschichte, Bernd!

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