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Er ist wieder da …

Gerade will man sich etwas  ausruhen – und dann bricht sich da so ein Zweibeiner seinen Weg durch das Gebüsch und verschwindet in so einem komischen Dings da, dass er am Ufer aufstellt, genau unter meinem Ausgucksast.

Zaunkönig: NestnachbarDann schauen da unheimliche Augen raus und dazu auch dieses merkwürdige, noch nie gehörte Geklicke.

Aber scheinbar tut's nicht weh, denn der Nestnachbar Zaunkönig meckert zwar Lauthals, lässt sich aber davon wenig beeindrucken. Also kann man sich auch mal die Sache etwas näher ansehen.
Eisvogel: Schuppe - traut sich

Ich nenne ihn Schuppe. Der Name kam mir sofort in den Sinn, als ich noch die Schuppenreste eines kleinen Fisches an seinem Schnabel sah.

Über eine halbe Stunde hat er sich geziert bis er sich traute, denn er und natürlich auch seine Partnerin sind arg im Stress. Die Elternpflichten  müssen erfüllt werden und fordern von Hahn und Henne vollen Einsatz. Beide verschwinden abwechselnd im Dickicht des Wurzelballens des umgestürzten Baumes am Ufer.
Eisvogel: Schuppe ist es jetzt schnuppe
Nur spitze Signalrufe müssen dem Partner den Weg in oder aus dem Nest weisen – sonst gibt es unweigerlich einen Zusammenstoß vor dem Eingang. Nur wenn die Abstimmung nicht ganz klappt setzt sich der Hahn vor dem Einflug ins Nest auf den von Hermann angebrachten Posier-Ast. Die Henne segelt eigentlich immer, fast unbemerkt von mir, dicht über dem Wasser, geschützt vor meinen Blicken, in die eine oder andere Richtung und gibt damit für den Partner den Weg ins Nest zum Füttern frei. Der Eingang zum Nest liegt so tief in der Uferböschung, dass ich keinen Blick darauf bekomme – es sei denn, ich akzeptiere einen nassen Hosenboden. Aber darauf kann ich noch verzichten. Ganz so warm haben wir es ja doch noch nicht – sind erst 15°C, morgendliche, angenehme Frische und das Wasser dürfte noch mal 2-3 Grad kühler sein.

Eisvogel: Schuppe im Posier-Modus
Im November letzten Jahres hatte ich vom Weibchen ein letztes Foto geschossen. Seitdem sah ich das Weibchen nur immer mal vorbeifliegen, ohne auch nur die geringste Chance den Auslöser zu drücken. Seit Februar hatte ich die Hoffnung endlich ein Männchen in ihrem Revier zu sehen, aber es tat sich scheinbar nichts. Des öfteren hatte ich noch nicht einmal die Henne auf der Futtersuche gesehen, sodass ich schon die schlimmsten Befürchtungen hegte. Mich aber wieder beruhigen konnte, wenn ich sie wenigstens einmal mit ihrem markanten Warnruf hörte oder vorbeifliegen sah. Und jetzt, welch eine Überraschung der Anflug zu einem Nest, direkt vor meiner Nase. Also an dieser Stelle muss ich doch mal an meinen Fotokollegen Hermann ein ganz großes Lob für seine geleistete Arbeit aussprechen. Letztes Jahr hatten wir keine Hoffnung, dass die zwei, von Hermann angelegten Bruthöhlen jemals benutzt werden könnten. Auch jetzt habe ich noch nicht den Eindruck, dass eine davon belegt ist. Wahrscheinlich haben sich die Vögel noch etwas daneben eine eigene Bruthöhle gegraben. Aber das habe ich erst in den nächsten Tagen beobachtet.
Eisvogel:Fotomontage - Einflug in Bruthöhle Dazu mal eine Montage aus 5 Bildern von der anderen Seite des Teiches. Eigentlich war die Röhre für die Bruthöhle geplant. Aber das Paar hat sich, aus für uns un­er­find­lichen Gründen, eine eigene Bruthöhle geschaffen. Wichtig ist ja  nur, dass sie für ihren Nachwuchs eine schöne Wohnung bekommen haben (mit dem Hintergedanken für unsere Bilder).

Ich hoffe, ich kann weiter über die Eisvögel und ihren Nachwuchs berichten.

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