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Moorlilie, seltene Blume mit vielen Namen


Mit der Wahl zur Blume des Jahres 2011 hat die "Loki Schmidt"-Stiftung die Moorlilie (Narthecium ossifragum) und ihren gefährdeten Lebensraum, das Moor, ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Die Moorlilie kommt in Hoch- und Heidemooren sowie in Übergangsmooren und Feuchtheiden mit Glockenheide, gelegentlich auch in Gagel- und Weidengebüschen sowie in Moorgräben vor. Feuchte bis nasse, nährstoffarme, saure, torfige Moorböden werden von ihr bevorzugt.

Moorlilien, Beinbrech

Die Moorlilie ist eine bundesweit gefährdete Pflanzenart (Rote Liste 3), die nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt ist. Mit der Wahl von Narthecium ossifragum zur Blume des Jahres 2011 soll aber vor allem für die spezielle Moorflora und damit auch für die Erhaltung und Renaturierung von Mooren geworben werden.

Wir haben diese schöne Blume nahe dem Elsdorfer Forst-Gehege auf einer versteckten Orchideen-Wiese entdeckt.

Moorlilie
Die Moorlilie wird auch Beinbrech, Ährenlilie, Heidgras, Egelgras, Schusterknief (Schustermesser) oder Stablilie genannt. Der wissenschaftliche Name Narthecium ossifragum wird abgeleitet von griech. narthex = Stab und bezieht sich auf den stabförmigen Blütenstand. Der Artname ossifragum von lat. os, ossis = Knochen und lat. frangere = brechen.
Der Name Beinbrech rührt daher, dass die Pflanze früher für Knochenbrüche beim Weidevieh verantwortlich gemacht wurde.

Die Moorlilie ist eine mehrjährige, ausdauernde 10 bis 30 cm hohe Pflanze, die trotz ihrer Kleinheit auffällt. Die ganze Pflanze hat einen feinen und starken nelkenartigen Geruch. Der klebrige, rötliche Stengel wächst starr aufrecht, verläuft unterirdisch weiter und hat dort einen Faserschopf. Er bildet Rhizome als Überdauerungsorgane aus. Die unteren ungestielten Laubblätter sind schwertförmig und erinnern an ein Schustermesser (daher auch der Name Schoosterknief). Die Stengelblätter sind klein, ähnlich den Tragblättern der Blüten.

Moorlilie
Von Juli bis August bilden sich endständige, lockere, traubige Blütenstände, die 5 bis 8 cm lang sind. Die langgestielten Blüten messen 1 bis 1,5 cm im Durchmesser und besitzen sechs Blütenblätter, die innen gelb und außen grünlich sind. Vor jedem der sechs Blütenblätter befindet sich ein Staubblatt mit dicht wollig behaarten Staubfaden und ziegelrotem Staubbeutel, die Insekten zur Bestäubung anlocken.

Nach der Blüte werden dünnwandige, ovale Kapselfrüchte ausgebildet. Sie enthalten 7 mm große, hellgelbe feilspanförmige Samen, oben und unten mit einem fadenförmigen Anhängsel. Im Herbst verfärben sich die Fruchtstände dunkelorangerot.

Die Art gehört zu den Charakterpflanzen der nordwestdeutschen Heideflora, sie ist sehr selten, kommt aber an ihren Standorten oft in kleineren Beständen vor. Sie hat ein nur sehr kleines Verbreitungsgebiet, in den atlantischen Klimaregionen Mittel- und Nordeuropas, unter günstigen Bedingungen kommt sie isoliert auch in den Mittelgebirgen und Moorregionen östlich des Rheins vor.

Quelle:
http://www.loki-schmidt-stiftung.de/downloads/blumen_des_jahres_pdfs/Blume_des_Jahres_2011.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Moorlilie
 

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