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Wespenspinne

Die Wespenspinne (Argiope bruennichi), auch Zebraspinne, Tigerspinne oder Seidenbandspinne ist
eine Spinne aus der Familie der Echten Radnetzspinnen. Die große und sehr auffallend gezeichnete Art wurde 2001 durch die Arachnologische Gesellschaft (AraGes) zur Spinne des Jahres gewählt.


Beschreibung
Während Männchen nur eine Körperlänge von sechs Millimetern erreichen, werden Weibchen mit bis zu
25 Millimetern deutlich größer. Unverwechselbar ist bei den Weibchen der gelb-weiß gestreifte Hinterleib, der mit schwarzen Querbändern wespenähnlich gezeichnet ist, und der silbrig-weiß behaarte Vorderleib. Die hellbraunen Männchen mit undeutlicher dunkler Zeichnung sind wesentlich unauffälliger.
Wespenspinne mit Beute
Wespenspinne mit Beute

Verbreitung und Lebensraum
Die Wespenspinne war bis vor etwa 50 Jahren vor allem im südlichen Europa verbreitet, in Mitteleuropa sehr selten. Seitdem hat die Art ihr Areal stark vergrößert und ausgedehnt. Mittlerweile ist sie in fast allen europäischen sowie in einigen asiatischen und nordafrikanischen Ländern anzutreffen. Die Art bevorzugt sonnige, offene Standorte mit niedriger bis halbhoher Vegetation und hoher Heuschrecken-Population auf trockenem wie feuchtem Untergrund; z. B. Trockenrasen, lückig bewachsenes Ödland oder Feuchtwiesen. Ab Mai sind junge Spinnen anzutreffen, von Juli bis August findet man erwachsene Tiere. Die Weibchen sind bis in den Oktober anzutreffen.

Netzbau
Im Schnitt benötigt eine Wespenspinne 40 Minuten für den Netzbau. Die Höhe der Netznabe liegt üblicherweise zwischen 20 und 70 cm über dem Boden. Die Höhe ist angepasst an den Lebensraum der Beutetiere.

Ernährung
Bedingt durch ihren Lebensraum besteht die Beute vor allem aus Heuschrecken und Bienen und Wespen. Es werden jedoch auch fast alle anderen Insekten geeigneter Größe erbeutet wie Fliegen, Schmetterlinge, Libellen oder Heupferde. Wespenspinnen mit hohem Nahrungsangebot entwickeln sich schneller, fertigen mehr Kokons an und verschwinden deutlich früher.
Artgenossen, die wenig fressen, gehen erst sehr spät in Winterruhe. Sobald sich Beute in dem Netz der Wespenspinne verfangen hat, wickelt sie ihr Opfer ein und tötet es mit Gift. Die Weichteile der Beute werden durch injiziertes Gift verflüssigt und dann ausgesaugt.

Fortpflanzung
Wespenspinnen paaren sich zwischen Ende Juli und Anfang August. Das Männchen erregt das Weibchen durch charakteristisches Rütteln an deren Netz. Nachdem sich das Weibchen erhoben hat, kriecht das Männchen darunter und begattet es. Wespenspinnenweibchen sind, wie alle Weibchen innerhalb der Gattung Argiope, extrem kannibalistisch und versuchen unmittelbar nach Beginn der Paarung, das Männchen zu erbeuten; dieses versucht dann zu fliehen. Dabei bricht der zur Spermienübertragung dienende Bulbus oft ab und verstopft so die Geschlechtsöffnung des Weibchens. Damit erhöht sich zwar nicht die Überlebenschance des Männchens bei der Kopulation, jedoch erhöhen sich die Erfolgsaussichten seiner Vaterschaft gegenüber konkurrierenden, später kopulierenden Männchen.
Ab Ende August legen die Weibchen ihre Eier in kugelförmige, bräunliche Kokons. Die Jungspinnen, die schon bald schlüpfen, überwintern im gut getarnten Kokon. Sobald es für sie warm genug ist, verlassen sie ihren Kokon und entwickeln sich sehr schnell zu erwachsenen Spinnen.

Wespenspinne (Weibchen)

Gefährdung
Die Art ist weit verbreitet und in geeigneten Habitaten häufig. Sie wird in Deutschland in der Roten Liste
https://de.wikipedia.org/wiki/Wespenspinne als „ungefährdet“ eingestuft.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wespenspinne


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